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  • AutorenbildBORIS KUDER LL.M.

Kassensysteme weiter im Visier der Steuerfahndung

In der Bargeldbranche werden die Techniken und Hilfsmittel zur Steuerhinterziehung immer ausgefeilter, insbesondere in der Gastronomie.


Derzeit verstärkt im Focus der Steuerfahndung: Manipulierte Kassensystem (Registrierkassen), die schon herstellerseitig so programmiert sind, dass bestimmte Umsätzte durch den Anwender einfach wieder gelöscht werden können.


Die auf dem Markt verfügbare Software ermöglicht eine Vielzahl von Manipulationen: So genügt bei manchen Systemen ein kurzer Dreh mit dem Schlüssel der Kasse, damit die danach verbuchten Umsätze nicht gespeichert werden. Andere Methoden verändern Anzahl und/oder Höhe der Umsätze aller getätigten Umsätze und ermöglich Stornoumsätze oder die Herabsetzung des Tagesumsatzes bei gleichzeitiger Anpassung der Einzelumsätze (sog. Zapper-Programme).


Eine beliebte Funktion ist auch ein "Trainingskellner", der in der Kasse bereits beim Verkauf als Funktion existiert. Alles, was auf diesem fiktiven Kellner gebucht wird, wird nicht in die Tagesabrechnung einbezogen. Bei den neuesten Manipulationen lässt sich der erfasste Umsatz - quasi wie auf einem Smartphone - einfach "wegwischen".


Steuerfahnder gehen seit Jahren massiv gegen den Steuerbetrug mit manipulierten Kassensytemen vor. Die Programme sind allerdings technisch so ausgereift, dass dieses bei einer normalen Betriebsprüfung so gut wie nicht erkennbar ist, weshalb die Steuerfahndung immer häufiger IT-Forensiker hinzuzieht, die die elektronischen Daten sichern und auswerten.


Experten schätzen die dadurch entgangenen Steuereinnahmen auf fünf bis zehen Milliarden Euro - pro Jahr !

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